In der Mitte sind wir

Wir kratzen an alten Wunden.

Das Narbengeflecht juckt.

Kratzen.

Die Wunde ist tiefer, als man denkt.

Kein Fahrradsturz.

Ein Schnitt.

Zugefügt durch ein scharfes Messer

Geführt von fremder Hand.

Unabsichtlich? Oder Notwehr?

Die Geschichte wird neu erzählt

Und verliert an alten Details.

Neue kommen hinzu.

Die Wirklichkeit liegt irgendwo dazwischen

Und schert sich einen Dreck.

Sie macht wohlverdienten Urlaub

Und lässt es sich gut gehen.

Du wolltest mich vor Jahren nicht anschauen

Sagt sie und zuckt mit den Schultern.

Nun flutscht sie durch die tränennassen Hände

Windet sich aus dem verzweifelten Griff

Und lacht sich ins Fäustchen.

Was bleibt am Ende?
Phrasen.

Wort- und Hilflosigkeit.

Und

Die Chance auf gegenseitige Akzeptanz.

Du bist du

Ich bin ich

In der [Mitte] sind wir.

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Philipp W. Wilhelm
Philipp W. Wilhelm

Written by Philipp W. Wilhelm

Geschichtenerzähler, Alltagspoet, Blickwinkelverschieber • www.linktr.ee/kyndzkopf

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